Sehr geehrter Herr 1. Bürgermeister Neusiedl,
Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats,

Wir stellen folgenden Antrag:

Das gemeindeeigene Wohnhaus an der Tölzer Straße soll darauf hin geprüft werden, ob die leerstehenden Wohnungen zumindest bis zum Abriss des Gebäudes für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung gestellt werden können, nachdem ggf. besonders gravierende Mängel beseitigt sind.
Ein Neubau des Gebäudes ist so zu konzipieren, dass in einem Teil der entstehenden Wohnungen  Flüchtlingsfamilien untergebracht werden. In Verbindung mit der Vermietung der restlichen Wohnungen an  Gemeindemitarbeiter und Familien mit geringem Einkommen könnte so unter einem Dach ein vorbildliches Konzept für integratives Wohnen umgesetzt werden.

Ebenso könnten in den bereits leerstehenden Genossenschaftswohnungen bis zum Abriss der Gebäude weitere  Flüchtlingsfamilien untergebracht werden. Damit könnte zumindest die durch die kommende kalte Jahreszeit verursachte allerdringlichste Not gelindert werden. Durch ein intelligentes Zeitmanagement könnte es vielleicht sogar möglich sein, den Abriss der Genossenschaftswohnungen mit der Erstellung des Neubaus an der Tölzer Straße zu kombinieren. Die Gemeindeverwaltung wird gebeten, diesbezüglich Gespräche mit der Baugenossenschaft zu führen.

Um weitere  Hilfe  vor dem Wintereinbruch zu ermöglichen, sollen übergangsweise auf den gemeindlichen Grundstücken, z.B. links neben unserer Polizei und am Lil-Dagover-Ring, Wohncontainer aufgestellt werden.

Begründung:

Die Situation der Flüchtlinge im Landkreis und insbesondere im Aufnahmelager München wird immer dramatischer und muss teilweise als menschenunwürdig bezeichnet werden. Noch dazu steht die kalte und nasse Jahreszeit unmittelbar bevor. Die täglichen Berichte in den Medien über die Schwierigkeiten, Flüchtlingsfamilien und zunehmend auch unbegleitete Kinder und Jugendliche, die vor der unbarmherzigen Grausamkeit des IS oder auch aus anderen Kriegsgebieten fliehen, adäquat unterzubringen können niemanden von uns unberührt lassen. Sowohl die Stadt München als auch der Freistaat Bayern suchen nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten und appellieren an die Umlandgemeinden, den dringend benötigten Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Wir  halten es für unsere menschliche und moralische Pflicht, Menschen in dieser verzweifelten  Notsituation beizustehen und nach geeigneten Lösungen zu suchen und diese umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

 

SPD-Grünwald
Fraktionsvorsitzender
Achim Zeppenfeld
Joseph-Keilberth-Str. 14
82031 Grünwald
Fraktion B90/Grüne
Fraktionsvorsitzende
Ingrid Reinhart
Nibelungen Str. 8a
82031 Grünwald
Flüchtlingsfamilien unterbringen